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2015 Hayek Lifetime Achievement Award

Peter Thiel mit dem Hayek Lifetime Achievement Award ausgezeichnet

Am 10ten November 2015 veranstaltete das Austrian Economics Center in Kooperation mit dem Friedrich A. von Hayek Institut das jährlich statt findende Gala-Event. Gleich wie in den Jahren wurde die Veranstaltung im prachtvollen Gartenpalais Liechtenstein abgehalten. Der Galaabend wurde von nahezu 200 Personen aus allen Teilen der Welt besucht.

Im Zuge des Gala-Abends wurde unter anderem  der 2015 Hayek Lifetime Achievement Award überreich. Diser Preis wird für herausragende Beiträge zu und Verdienste um Wirtschaft und Freiheit in der Tradition der Austrian School of Economics seit 2010 jährlich vergeben. Frühere Preisträger waren Mario Vargas Llosa, Niall Ferguson, Leonard Liggio, Dambisa Moyo und Deirdre McCloskey.

In diesem Jahr wurde der Hayek Lifetime Achievement Award an Peter Thiel, einen der bekanntesten Unternehmer der Welt, überreicht. Herr Thiel hat – gemeinsam mit May Levchin und Elon Musk – die Firma PayPal gegründet. Daneben betrieb er eine Vielzahl an erfolgreichen Internetprojekten, wie zum Beispiel „Palantir“, welches neue Wege in der Datenanalyse aufzeigte. Im Jahr 2014 wurde Peter Thiel der erste externe Investor in Facebook, und ist seitdem Mitglied des Aufsichtsrates des Unternehmens. Darüber hinaus ist Herr Thiel ein „Angel Investor“ für zahlreiche Startups und hat eine Firma – YCombinator – gegründet, welche Startups noch besser unterstützt, indem sie das Potential von neu gegründeten Unternehmen auf eine völlig neue Art und Weise analysiert. Darüber hinaus ist er ein überzeugter Verfechter von freien Märkten und kontinuierlicher wirtschaftlicher Innovation.

Nach Grußworten von S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein und einer Laudatio von Richard Zundritsch (CEO Added Value und Vorstand des Friedrich A. v. Hayek Instituts) an den Starunternehmer Peter Thiel überreichten Meinhard Platzer (CEO der LGT Bank Österreich) und Barbara Kolm (Präsidentin des Friedrich A. v. Hayek Instituts und Direktorin des Austrian Economics Center ) den Hayek Lifetime Achievement Award 2015 an den PayPal Mitbegründer und Startinvestor von Facebook.

In seiner Dankesrede sprach Peter Thiel die unnötige Einteilung in entwickelte und sich-entwickelnde Staaten an. Er zeigte sich überzeugt, dass diese für die „entwickelten“, reichen Volkswirtschaften kontraproduktiv ist: „Wir haben in einigen Branchen viel weniger Fortschritt beobachten können: Beispielsweise im Energiebereich, in der Raketentechnik oder auf dem Gebiet der Biotechnologie. Diese Sektoren blieben zurück, weil die Gesellschaft Angst vor Wandel hat – die Menschen sehen nur die negativen Aspekte von technischem Fortschritt, denken aber nicht an die potentiellen Vorteile.” Die Betrachtungsweise, dass Entwicklung bereits erreicht und möglicherweise abgeschlossen sei, führe dazu, dass ganze Staaten in Selbstgefälligkeit und Trägheit erstarrten. Das wiederum führe zu der Tendenz, den momentanen Status-Quo zu erhalten und somit jegliche wirtschaftliche Innovation im Keim zu ersticken. „In der entwickelten Welt denken die Leute, dass sie ihr Ziel bereits erreicht haben. Das ist der Grund, warum Stagnation hauptsächlich in den Industriestaaten zum Problem wird“, so Thiel.

Herr Thiel fürchtet, dass Innovation mittlerweile fast vollständig zum Stillstand gekommen ist. „Uns wurden fliegende Autos versprochen – stattdessen geben wir uns mit 140 Zeichen für moderne Kommunikation zufrieden“, scherzte der amerikanische Financier. Seine Erklärung dafür ist, dass wir in einer zweigeteilten Welt leben – kleine Bereiche des Wirtschaftslebens seien unreguliert, während die größten Teile von staatlicher Seite reglementiert und gehemmt werden. Das führe dazu, dass „Innovation auf manchen Gebieten schlichtweg unmöglich wird.“ Thiel sieht aber auch noch weitere Entwicklungen, welche die Innovationsfähigkeit moderner Gesellschaften beschränken: „Das größte Problem der gegenwärtigen westlichen Welt ist das Konzept der politischen Korrektheit – man darf nur mehr Worte und Ideen zum Ausdruck bringen, die bereits akzeptiert sind. Die Menschen denken aber bereits in einer ähnlichen Weise über Produkte und Innovation – nur das, was bewährt ist, ist gut. Für neue Ideen gibt es keinen Platz. Es kann aber nichts Gutes, nichts Herausragendes passieren, wenn man nur bereits bekannte Ideen verfolgt.” Er merkte aber optimistisch an, dass vor allem im Bereich der Informationstechnologie teilweise sehr wohl noch Freiräume und damit Möglichkeiten für einen wirklichen unternehmerischen und technologischen Durchbruch bestünden.

Eine Frage aus dem Publikum veranlasste Thiel anzumerken, dass man versuchen sollte, erfolgreiche Unternehmer wie zum Beispiel Steve Jobs nicht einfach nur zu imitieren. „Sie sollten nicht anfangen, jeden Tag einen schwarzen Rollkragenpullover zu tragen.“ merkte er ironisch an. „Die Eigenschaften eines guten Unternehmensgründers sind vielmehr eine herausragende Idee, eine ausgeklügelte Strategie und ein durchdachter Geschäftsplan“, gab Thiel den aufmerksamen Gästen am Ende mit.

Nach dem inspirierenden Vortrag von Thiel wurden die Gäste eingeladen, die Diskussion bei einem Empfang fortzusetzen. Die 2015 Next Generation Gala verknüpfte Wirtschaft mit Bildung, Unternehmertum mit Jugend, neue Ideen mit bewährten Akteuren. Wir blicken auf einen gelungenen Abend zurück und freuen uns schon heute auf die Vergabe des 2016 Hayek Liftetime Achievement Awards.

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Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.

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