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24.02.2022
Bericht: CRCM – Buchpräsentation: Geht mir aus der Sonne!

Autor
Center Right Coalition Meeting
Buchpräsentation: Geht mir aus der Sonne!
Andreas Tögel
Das Buch „Geht mir aus der Sonne – Wege aus der Bevormundung“ entstand unter dem Eindruck der Pandemie und den Auswirkungen der Gegenmaßnahmen der Regierung: allen voran die Einschränkung persönlicher Freiheiten. Diese sehen die Autoren des Buches als verfassungswidrige Eingriffe in die persönliche Freiheit im Namen des Gemeinwohls.
Die Ko-Autoren dieses Sammelbandes sind Stefan Blankertz (Dozent für Gestalttherapie), David Dürr (Wirtschaftsanwalt und Notar), Hans-Hermann Hoppe (Philosoph und Ökonom), Kurt Kowalsky (Unternehmer, Publizist und Redakteur), Antony P. Mueller (Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universidade Federal de Sergipe) und Andreas Tögel (Kaufmann und Redakteur).
Die Autoren analysieren aus ihren jeweiligen Bereichen heraus die Situation und was dazu geführt hat. Jeder Beitrag besteht aus Anamnese, Diagnose und Therapie, bzw. Therapievorschlägen. Die Bevormundung besteht seit der Einführung des Wohlfahrtsstaates vor über 100 Jahren. Der Wohlfahrtsstaat ist in der Krise, nicht zuletzt deshalb, weil der Staat immer mehr Befugnisse an sich zieht und immer mehr Entscheidungen trifft, die eigentlich jedes Individuum selbst treffen sollte.
Hoppe kritisiert, dass der Umgang von Privatpersonen untereinander einer anderen Rechtsprechung unterliegt, als der zwischen Staat und Bürgern. Politische Akteure sind nicht im selben Ausmaß verantwortlich für ihre Aktionen wie Privatleute.
Dürr erklärt das Notrecht, das mit der Begründung „Gefahr im Verzug“ viele Grundrechte außer Kraft gesetzt hat. Er untersucht auch „Notsituationen“ der Vergangenheit und kommt zu dem Schluss, dass ein Notrecht nie notwendig gewesen wäre. Der Staat ist keine Entität mit eigenem Willen, er besteht aus Individuen. Er argumentiert gegen die Vorstellung, dass der Staat für alles verantwortlich sein und gegen die „Unterwerfungssucht“.
Andreas Tögel greift in seinem Beitrag die Diskussion um Verantwortung und Rechenschaftspflicht auf. Als Unternehmer ist man für seine Handlungen verantwortlich, für Fehler bezahlt man. In der Politik hingegen muss sich niemand für seine Fehler verantworten, auch wenn Politiker gerne davon reden, „Verantwortung zu übernehmen“.
Mueller diskutiert den Sozialstaat. Wenn zu viele Personen davon abhängig sind, schlittert das System in die Krise. Er verortet den Beginn dieser Krise in den 1970ern; eine Krise, die sich laufend verschärft und mit der Pandemie einen neuen Höhepunkt erreicht.
Blankertz legt am Beispiel des Wohnungsmarktes dar, wie sich stattliche Regulierung auswirkt. Mietendeckelungen z. B. würden Bauherrn verbieten ihre Wohnungen kostendeckend zu vermieten, das wiederum ginge zu Lasten neuer Wohnungen oder der Renovierung bestehender. Im zweiten Beispiel analysiert er das Schulwesen. Die Schulpflicht wurde von den Reformatoren eingeführt, um die Kinder früh indoktrinieren zu können, was von den Herrschenden übernommen wurde. Blankertz plädiert für eine Entstaatlichung der Schule. In seinem dritten Beispiel sieht er einen Widerspruch zwischen Mehrheitsherrschaft und Minderheitenschutz und stellt die Frage, was die Mehrheit davon abhält eine Minderheit zu benachteiligen.
Kowalsky kritisiert die Idee eines Volkswillens. Politiker verselbständigen sich und was Bürger – ihre Wähler – wollen, rückt in weite Ferne.
Die Autoren sind nicht besonders optimistisch, was die Umsetzung ihrer Vorschläge angeht. Gewohnte Sachverhalte bedeuten eingefahrene Bahnen und es ist schwierig sich die Situation anders vorzustellen, geschweige denn etwas ändern zu wollen. Sie schlagen vor, das eigene Denkmuster zu ändern und nicht auf Entscheidungen vom Staat warten, wenn man etwas selbst in die Hand nehmen kann.
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Hoppe, Hans-Hermann (Hrsg.): Geht mir aus der Sonne! Wege aus der Bevormundung. Holzinger Verlag, Berlin: 2021
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Sehen hier die Aufnahme der Diskussion:
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