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30.09.2020
Bericht: Buchpräsentation Europa 2030
Autor
Europa 2030. Wie wir in zehn Jahren leben
Werner Reichel
Andreas Tögel
Ist Europa ein Auslaufmodell?
Der Migrationsdruck steigt, die Schuldenberge der EU-Staaten wachsen, Experten warnen angesichts von Billig-Geld und Negativzinsen vor einem Finanzcrash. Immer mehr Bürger haben Angst, ihre Meinung offen auszusprechen, in Frankreich gehen Hunderttausende gegen die Regierung auf die Straße. In West- und Mitteleuropa entstehen islamische Parallelgesellschaften, in Deutschland wird eine 17-jährige Weltuntergangsprophetin verehrt. Wirtschaftlich, technologisch und militärisch verliert Europa den Anschluss, ist kaum noch in der Lage, auf Krisen adäquat zu reagieren. Großbritannien, die USA und Russland wenden sich ab.
Zusammen mit 10 weiteren Autoren machen sich Werner Reichel, Andreas Tögel und Andreas Unterberger Gedanken zu Fragen wie diesen: Wohin steuert Europa? Wie werden wir, unsere Kinder und Enkelkinder in zehn Jahren leben?
Das Buch „Europa 2030“ bietet einen Ausblick für die nächsten Jahre. Die Zeitspanne von zehn Jahren ist überschaubar und die Aussagen daher überprüfbar. Die meisten der zwölf Autoren zeichenen ein eher düsteres Bild von Europas Zukunft. Da das Buch vor der Coronakrise veröffentlicht wurde, ist die Krise nicht berücksichtigt.
Der Autor Andreas Tögel ist sehr pessimistisch eingestellt: „Optimismus beruht auf einem Mangel an Informationen.“ Die Buchbeiträge in „Europa 2030“ würden zu Hayeks berühmtem Buch „Der Weg zur Knechtschaft“ passen und ließen sich unter diesem Motto subsummieren. In seinem Artikel konzentriers sich Tögel auf die drohende Abschaffung des Bargeldes. Damit würde eine Freiheit aufgegeben. Vor allem während des Lockdown haben viele Leute online gekauft und bezahlt und damit diese Entwicklung unterstützt. Regierungen haben keinen Einfluß auf den Gebrauch von Bargeld. Daher wollen sie es mit Argumenten wie unhygienische Handhabung und Kampf gegen diverse Verbrechen diskreditieren.
Der Autor Werner Reichel, ebenfalls sehr pessimistisch, hat sich in seinem Artikel mit dem Thema Bildung befasst. Er befürchtet, dass sich Europa in den kommenden Jahren auf das Niveau eines Entwicklungslandes zurückentwicklen könnte. Ein Merkmal eines Entwicklungslanges ist niedrige Bildung. Er zitiert Studien, in denen Europa international weit abgeschlagen liegt. Vor allem Schüler mit Migrationshintergrund würden demanch die Bildungsstandards nicht erreichen und die Schulreformen der letzten Jahre könnten dieses Problem nicht lösen. In Österreich gebe es eine Million funktionale Analphabeten. Diese könnten sich nicht an der Schaffung und Erhaltung von Wohlstand beteiligen. Reichels Schlußfolgerung lautet daher: wenn das Bildungsniveau sinkt und der Wohlstand ebenso, wird es zu Verteilungskämpfen kommen. Als Beispiel nennt er die Gelbwestenproteste in Frankreich. Der Sozialstaat könne nicht auf Dauer garantiert werden. Er prophezeit, dass die Frontinien in der Bevölkerung nicht klassisch zwischen Arm und Reiche verlaufen werden, sondern zwischen ethnischen Gruppen.
Sehen Sie hier die Aufzeichnung:
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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