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23.03.2021
Die Einsamkeitsepidemie verschärft sich durch die Lockdowns

Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Monaten dominiert. Radikale Wege wurden von der Politik in Form von Lockdowns eingeschlagen, um die Pandemie einzudämmen. Doch sollten wir erkennen, dass auch wenn das Coronavirus eine Herausforderung für uns darstellen mag, man immer einen ganzheitlichen Blick auf das Weltgeschehen bewahren muss. So wie es in dieser Krise epidemiologische Faktoren gibt, die zu beachten sind, so gibt es auch wirtschaftliche, soziale, kulturelle, politische und andere gesundheitlichen Faktoren. Gerade auf diese anderen Faktoren, die so oft in der panischen Berichterstattung, in dem ständigen, manischen Verfolgen der aktuellen Infektionszahlen, vergessen werden, wollen wir in den kommenden Wochen in unserer Serie „Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns“ einen Blick werfen.
Sei es der Aufstieg der sozialen Medien, sei es die Trennung von der Gemeinschaft, sei es das Ende der alten Lebensweisen oder irgendetwas anderes: Die Einsamkeit hat in den letzten Jahren in den USA zugenommen. Dies hat zu einer erheblichen Zunahme der Vereinsamung geführt.
Junge Erwachsene und Mütter mit kleinen Kindern sind die Gruppen, die während der Pandemie die Einsamkeit am stärksten erleben. Obwohl die Rate der Einsamkeit bei 36 % aller Befragten liegt, beträgt sie bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren erschreckende 61 % und bei Müttern mit kleinen Kindern 51 %, wie ein neuer Bericht des Projekts Making Caring Common der Harvard Graduate School of Education zeigt. Von den oben erwähnten einsamen jungen Erwachsenen und Müttern mit kleinen Kindern gaben mehr als zwei von fünf an, dass ihre Einsamkeit seit Beginn der Pandemie und der Abriegelungen zugenommen hat. Diese Ergebnisse ähneln denen der im November durchgeführten Studie anderer Harvard-Forscher, die herausfanden, dass fast die Hälfte der jungen Erwachsenen während der Pandemie Anzeichen von Depressionen gezeigt haben.
Lockdowns haben ihre Tücken. In der Hoffnung, die Ausbreitung der COVID-Pandemie zu stoppen, verschlimmern wir die Einsamkeitsepidemie.
Weitere Einträge in der Kosten der Coronavirus-Lockdowns-Serie:
- Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns: Einführungsartikel von Kai Weiß
- Das Ende des Mittelstandes?: 55% der europäischen Klein- und Mittelunternehmen fürchten den Bankrott bis September 2021 (McKinsley)
- Die kommende Hungerpandemie: 135 Millionen mehr Menschen stehen vor dem Hungertod (UN-Welternährungsprogramm)
- Die Wirtschaft bricht zusammen, die Zahl der Todesfälle steigt: 500.000 zusätzliche HIV Todesfälle, 385.000 zusätzliche Malaria Todesfälle, 1.400.000 zusätzliche Tuberkulose Todesfälle
- Kinder leiden nicht durch COvid-19… sondern durch Lockdowns: Anstieg der psychisch bedingten Besuche von Kindern in Notaufnahmen in den USA zwischen April und Oktober 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 (CDC)
- Rekord-Haushaltsdefizit in den U.S.A.: Die US-Regierung hat im Jahr 2020 3,1 Billionen Dollar mehr ausgegeben als eingenommen. Wer all dieses Geld jemals zurückzahlen soll, ist noch nicht geklärt. (U.S. Department of the Treasury)
- Opiod-Krise verschärft sich: 17% Anstieg der Zahl der Todesfälle durch Drogenüberdosierung in den letzten 12 Monaten in den Vereinigten Staaten (CDC)
- Der Staat wächst weiter an: In Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien sind die Staatsausgaben im Jahr 2020 drastisch gestiegen. (Europäische Kommission, Statista, und Handelsblatt)
- Totgeburten nehmen zu: mehr als 200.000 zusätzliche Totgeburten könnten in den 12 Monaten nach Oktober 2020 in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auftreten (UNICEF)
- Extreme Armut nimmt wieder zu: 2020 werden voraussichtlich zwischen 119 und 124 Millionen Menschen mehr in die extreme Armut abrutschen. (Weltbank)
- Geringverdiener zahlen den höheren Preis für Lockdowns: Lockdowns und Restriktionen haben sich als etwas erwiesen, das die ohnehin schon Armen unverhältnismäßig stark trifft, während die Wohlhabenderen weniger betroffen sind. (Pew Research Center)
- Anstieg an Selbstmorden: Aufgrund von Lockdowns und Isolation stieg die Selbstmordrate, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, in Japan an. (Nature Human Behavior)
- Frauen werden durch Lockdowns stärker belastet als Männer: zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2020 mussten Frauen im Durchschnitt einen Lohnrückgang von 6,9 % hinnehmen, während ihre männlichen Kollegen einen Rückgang von 4,7 % hinnehmen mussten. (International Labor Organization)
- Keine Arbeitsplätze in Europa durch Lockdowns: Der starke Rückgang der Erwerbsbeteiligung und die 32 Millionen Menschen, die in Kurzarbeit sind, verschleiern die reale Zahl der Arbeitslosen in der Europäischen Union, die sich im Durchschnitt im zweistelligen Bereich bewegen dürfte. (EZB & Eurostat)
- Geld drucken in Zeiten von Corona: Die Wirksamkeit der Geldpolitik hat ihre Grenzen. Da die Fed im Jahr 2020 39% aller „Dollars“ in der Wirtschaft geschaffen hat, könnten diese Grenzen erreicht sein. (Trading Economics)
- Die Einsamkeitsepidemie verschärft sich dank Lockdowns: Obwohl die Einsamkeitsrate unter allen Befragten bei 36 % liegt, beträgt sie bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren erschreckende 61 % und bei Müttern mit kleinen Kindern 51 % (Making Caring Common)
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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