Relevant wie nie zuvor

Eine Gruppe brillanter Denker hat in den 1870er- Jahren unser modernes Verständnis der Volkswirtschaftslehre begründet. Hier finden Sie eine kleine Orientierungshilfe zu der Österreichischen Schule der Nationalökonomie – und somit auch zu den wichtigsten Aspekten der Geschichte der Nationalökonomie des 20. Jahrhunderts.

Wien um die Jahrhundertwende war ein Ort von unglaublicher intellektueller Aktivität, der eine große Anzahl an denkwürdigen Persönlichkeiten hervorbrachte, welche unsere gegenwärtige Sichtweise der Welt formten.

Um diese Zeit wurden bedeutende Fortschritte auf den Gebieten der Psychologie (Sigmund Freud), der Kunst (Gustav Klimt), der Musik (Arnold Schoenberg, Gustav Mahler), der Medizin (Theodor Billroth), der Physik (Ernst Mach) und der Philosophie (Ludwig Wittgenstein) gemacht. Aber wussten Sie auch, dass Wien die Geburtsstätte unseres modernen Verständnisses der Ökonomie ist?

Während Freud die Psychologie revolutionierte, verwendete eine Gruppe von führenden Ökonomen, allen voran Carl Menger, Eugen von Boehm-Bawerk und Friedrich von Wieser, ähnliche Prinzipien dazu, die Ökonomie „neu zu erfinden“. Diese Männer lehnten den mechanischen und deterministischen Ansatz ihrer Kollegen, welche den Theorien der klassischen Ökonomie folgten, ab und befürworteten statt dessen eine „pure“ Wirtschaftswissenschaft, welche der Bedeutung der Handlungen von Menschen und deren individuellen Vorlieben Rechnung trägt. Aufgrund dieses großen Unterschiedes zum ökonomischen Mainstream wurde dieser Ansatz bald als „Österreichische Schule der Nationalökonomie“ bezeichnet – ein Titel, den wir heute gerne als Kompliment auffassen.

Es ist erwähnenswert, dass viele der ursprünglich von Carl Menger vertretenen Ideen heute – ob anerkannt oder nicht – Teil des ökonomischen Mainstreams sind: methodologischer Individualismus, subjektive Werttheorie (im Gegensatz zur Arbeitswerttheorie), Marginalismus und Opportunitätskosten. Darüber hinaus erkannte die Österreichische Schule schon sehr früh die besondere Bedeutung von Risiko und Unsicherheit im Wirtschaftsleben und begann, diese Konzepte in ihre Theoriebildung einzubeziehen.

Diese Tradition wurde von Persönlichkeiten wie Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek aufgegriffen, die dazu beitrugen, die Ideen der Österreichischen Schule in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich zu verbreiten. Sie fielen auf fruchtbaren Boden und wurden von Politikern aufgegriffen, deren Politik zu einer immensen Steigerung von Wohlstand, Wachstum und Prosperität führte.

Austrian Economics heute

Heute ist die Tradition der Österreichischen Schule der Nationalökonomie fast noch lebendiger als zu Zeiten ihrer Gründung. In den 1970er- Jahren setzte, parallel zur Ölkrise und zum Scheitern des keynesianischen Paradigmas, eine langsame Renaissance dieses Forschungsstranges der Ökonomie ein. Mittlerweile gibt es weltweit tausende Vertreter und Anhänger des österreichischen Ansatzes und es werden sogar schon Studiengänge in dieser Tradition angeboten.

Alle wichtigen Persönlichkeiten auf einen Blick

Klicken Sie auf die Fotos unten, um mehr über einige der wichtigsten Denker der Österreichischen Schule zu erfahren.

Wichtige Persönlichkeiten

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