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28.08.2014
Die Österreichische Staatsverschuldung

Das deutsche ifo-Institut liefert beunruhigende Zahlen: Die Österreichische Haftung für bereits ausgezahlte Euro- Rettungsmaßnahmen beträgt 55 Milliarden Euro. Dies entspricht rund einem Drittel der jährlichen Staatsausgaben. Bezieht man allerdings weitere Forderungen für noch nicht ausgezahlte, aber bereits in Aussicht gestellte Gelder an europäische Krisenstaaten mit ein, schwillt die Haftung Österreichs auf insgesamt 80 Milliarden Euro an.
Hierbei sollte aber bedacht werden, dass Österreich auch schon so über alle Maßen verschuldet ist. Jedoch darf man sich bei der Analyse dieses Problems nicht ausschließ auf die offiziell angegebenen Zahlen verlassen. Die Österreichische Staatsschuld wird oft mit rund 80% des Bruttoinlandsproduktes angegeben. Dies greift allerdings zu kurz und bildet die traurige Realität der Staatsverschuldung nicht wahrheitsgetreu ab. Man muss auch die so genannten „unfunded liablities“, zusätzliche Zahlungsverpflichtungen der Republik Österreich für zukünftig im Pensions- und Gesundheitssystem anfallende Kosten, mit einbeziehen. Werden diese zukünftigen Zahlungsverpflichtungen mit einberechnet, schwillt die Staatsschuld auf 949 Milliarden Euro (statt der üblicherweise angegebenen ~250 Mrd.) an, was über 250% des Bruttoinlandsproduktes sind.
Diese Zahlen zeigen sehr schön, dass Österreich eigentlich nicht dazu in der Lage ist, anderen europäischen Staaten auszuhelfen bzw. Garantien für diese zu übernehmen. Auch der Österreichische Staatshaushalt ist hoffnungslos überlastet, und die Aufgabe der Politik sollte es sein, zuerst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Die wichtigste Aufgabe muss gegenwärtig ein, den eigenen Haushalt in den Griff zu bekommen. Das Pensions- und Gesundheitssystem bedarf eingehender und nachhaltiger Reformen, und die Ausgabenwut des Staates muss generell eingedämmt werden. Schuldensozialisierung, wie sie gegenwärtig am Beispiel der Eurozone vorexerziert werde, ist ohnehin nie eine gute Idee. Wirklich grotesk ist die momentane Situation aber deshalb, weil ja nicht von wohlhabenden zu armen Staaten hin umverteilt wird, sondern von weniger verschuldeten zu höher verschuldeten. Dadurch werden nicht nur vollkommen falsche Anreize gesetzt, sondern auch Staaten, die eigentlich jeden einzelnen Euro für sich selbst bitter nötig hätten, im Namen der europäischen Einheit beraubt.
Für weitere Informationen und Datenquellen besuchen Sie:
http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/policy/Haftungspegel/Haftungssummen-Oesterreich.html
http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/policy/Haftungspegel.html
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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