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Die Wirtschaft bricht zusammen, die Zahl der Todesfälle steigt

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Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Monaten dominiert. Radikale Wege wurden von der Politik in Form von Lockdowns eingeschlagen, um die Pandemie einzudämmen. Doch sollten wir erkennen, dass auch wenn das Coronavirus eine Herausforderung für uns darstellen mag, man immer einen ganzheitlichen Blick auf das Weltgeschehen bewahren muss. So wie es in dieser Krise epidemiologische Faktoren gibt, die zu beachten sind, so gibt es auch wirtschaftliche, soziale, kulturelle, politische und andere gesundheitlichen Faktoren. Gerade auf diese anderen Faktoren, die so oft in der panischen Berichterstattung, in dem ständigen, manischen Verfolgen der aktuellen Infektionszahlen, vergessen werden, wollen wir in den kommenden Wochen in unserer Serie „Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns“ einen Blick werfen.

Die oft unterschätzten potenziellen zusätzlichen Todesfälle, die durch Sperrungen von einigermaßen behandelbaren Krankheiten wie Tuberkulose und ihren tödlichen Verbündeten, HIV und Malaria, verursacht werden, könnten extrem hoch sein. Schon vor der aktuellen Pandemie forderte die Tuberkulose jährlich mehr als 1,5 Millionen Menschenleben. Dennoch wurden in den letzten Jahren Fortschritte im Kampf gegen sie erzielt, so dass sie weltweit einen historischen Tiefstand erreicht hat. Auch die Malaria-Todesfälle waren rückläufig, ebenso wie die in Verbindung zu HIV.

Doch durch starke Restriktionen der Regierungen, unterbrochene Lieferketten und eingeschränkte internationale Transporte wurde die Verfügbarkeit von Medikamenten gegen Tuberkulose, HIV und Malaria weltweit behindert. Gleichzeitig haben Abriegelungen und Reisebeschränkungen den Patienten weitere Hindernisse in den Weg gelegt, um die benötigten Medikamente zu erhalten.

Nach einer Schätzung der „Stop TB Partnership“ könnte ein dreimonatiger Lockdown auf der ganzen Welt, gefolgt von einer allmählichen zehnmonatigen Rückkehr zur Normalität, zu 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen durch Tuberkulose führen. Die WHO schätzt, dass nach einer sechsmonatigen Unterbrechung der (antiretroviralen) Therapie 500.000 zusätzliche Todesfälle durch Krankheiten im Zusammenhang mit HIV auftreten könnten. Bei den Todesfällen durch Malaria geht die WHO im schlimmsten Fall von 385.000 neuen Fällen pro Jahr aus, eine doppelt so hohe Zahl wie heute.

 

 

Weitere Einträge in der Kosten der Coronavirus-Lockdowns-Serie:

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