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01.03.2021
Frauen werden durch Lockdowns stärker belastet als Männer

Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Monaten dominiert. Radikale Wege wurden von der Politik in Form von Lockdowns eingeschlagen, um die Pandemie einzudämmen. Doch sollten wir erkennen, dass auch wenn das Coronavirus eine Herausforderung für uns darstellen mag, man immer einen ganzheitlichen Blick auf das Weltgeschehen bewahren muss. So wie es in dieser Krise epidemiologische Faktoren gibt, die zu beachten sind, so gibt es auch wirtschaftliche, soziale, kulturelle, politische und andere gesundheitlichen Faktoren. Gerade auf diese anderen Faktoren, die so oft in der panischen Berichterstattung, in dem ständigen, manischen Verfolgen der aktuellen Infektionszahlen, vergessen werden, wollen wir in den kommenden Wochen in unserer Serie „Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns“ einen Blick werfen.
Wie wir in früheren Beiträgen unserer Serie „Die Kosten von Lockdowns“ gesehen haben, neigen Lockdowns dazu, besonders diejenigen zu treffen, die sich bereits in einer prekären Situation befinden, wie z. B. kleine Unternehmen, Kinder, Drogenabhängige, Arme, und die dem Hungertod nahe Menschen. Eine andere Gruppe, die unglückliche Folgen der vorherrschenden Corona-Politik zu spüren bekommen hat, sind Frauen, die von den drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wirtschaftlich viel stärker betroffen waren als Männer.
Eine Analyse der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt, dass als Folge der geringeren Arbeitszeiten – Frauen blieben nach der Schließung der Schulen eher zu Hause bei den Kindern – Frauen zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2020 im Durchschnitt einen Lohnrückgang von 6,9 % erlitten, verglichen mit dem Rückgang von 4,7 % bei ihren männlichen Kollegen – das ist ein Unterschied von 47 %! Darüber hinaus haben 4 % der Frauen, die während der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, ihre Arbeitssuche eingestellt, im Vergleich zu nur 1 % der Männer. In Deutschland war der Lohnrückgang bei Frauen in der ersten Hälfte dieses Jahres mit 8,6 % fast doppelt so hoch wie bei den Männern. In Großbritannien sanken die Löhne der Frauen um 12,9 % und damit fast doppelt so stark wie die der Männer.
Wie auch in anderen Bereichen werden also hart erkämpfte Siege im Namen des wirtschaftlichen Wohlstands, des materiellen Fortschritts, der geistigen Gesundheit und der Gleichberechtigung durch die aktuelle politische Lage zunichte gemacht.
Weitere Einträge in der Kosten der Coronavirus-Lockdowns-Serie:
- Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns: Einführungsartikel von Kai Weiß
- Das Ende des Mittelstandes?: 55% der europäischen Klein- und Mittelunternehmen fürchten den Bankrott bis September 2021 (McKinsley)
- Die kommende Hungerpandemie: 135 Millionen mehr Menschen stehen vor dem Hungertod (UN-Welternährungsprogramm)
- Die Wirtschaft bricht zusammen, die Zahl der Todesfälle steigt: 500.000 zusätzliche HIV Todesfälle, 385.000 zusätzliche Malaria Todesfälle, 1.400.000 zusätzliche Tuberkulose Todesfälle
- Kinder leiden nicht durch COvid-19… sondern durch Lockdowns: Anstieg der psychisch bedingten Besuche von Kindern in Notaufnahmen in den USA zwischen April und Oktober 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 (CDC)
- Rekord-Haushaltsdefizit in den U.S.A.: Die US-Regierung hat im Jahr 2020 3,1 Billionen Dollar mehr ausgegeben als eingenommen. Wer all dieses Geld jemals zurückzahlen soll, ist noch nicht geklärt. (U.S. Department of the Treasury)
- Opiod-Krise verschärft sich: 17% Anstieg der Zahl der Todesfälle durch Drogenüberdosierung in den letzten 12 Monaten in den Vereinigten Staaten (CDC)
- Der Staat wächst weiter an: In Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien sind die Staatsausgaben im Jahr 2020 drastisch gestiegen. (Europäische Kommission, Statista, und Handelsblatt)
- Totgeburten nehmen zu: mehr als 200.000 zusätzliche Totgeburten könnten in den 12 Monaten nach Oktober 2020 in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auftreten (UNICEF)
- Extreme Armut nimmt wieder zu: 2020 werden voraussichtlich zwischen 119 und 124 Millionen Menschen mehr in die extreme Armut abrutschen. (Weltbank)
- Geringverdiener zahlen den höheren Preis für Lockdowns: Lockdowns und Restriktionen haben sich als etwas erwiesen, das die ohnehin schon Armen unverhältnismäßig stark trifft, während die Wohlhabenderen weniger betroffen sind. (Pew Research Center)
- Anstieg an Selbstmorden: Aufgrund von Lockdowns und Isolation stieg die Selbstmordrate, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, in Japan an. (Nature Human Behavior)
- Frauen werden durch Lockdowns stärker belastet als Männer: zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2020 mussten Frauen im Durchschnitt einen Lohnrückgang von 6,9 % hinnehmen, während ihre männlichen Kollegen einen Rückgang von 4,7 % hinnehmen mussten. (International Labor Organization)
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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