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Hayek vs. Keynes on Monetary Policy

Hayek vs. Keynes on Monatary Policy

Podiumsdiskussion

06.06.2012

Am Dienstag Abend veranstaltete das Friedrich A. v. Hayek Institut in den Räumen der Wiener Wirtschaftskammer eine Podiumsdiskussion zu den widersprüchlichen Theorien des  liberalen  Ökonomen Hayek und seinem Zeitgenossen, John Maynard Keynes, der für mehr staatliche Steuerung plädierte veranstaltet hat.

Dr. Lawrence White, Professor an der George Mason University und Hayek – Experte hat einen Impulsvortrag gehalten und war bereit in der anschließenden Diskussion die Seite Hayeks zu vertreten. Bedauerlicherweise fand er aber keinen Kontrahenten, der  die Keynes´sche Schule vertreten hätte.

„Wir haben eine offene Einladung ausgestellt und sogar eine Vielzahl von Keynesianern persönlich kontaktiert, dennoch ist es nicht gelungen zumindest einen namhaften Vertreter der Theorien  Keynes für diese Debatte zu gewinnen.“, sagte Dr. Barbara Kolm, Leiterin des Hayek Instituts.

Anstelle der Debatte hat also Lawrence White versucht , einen Überblick über die unterschiedlichen Auffassungen der beiden berühmten Ökonomen zu skizzieren. Die grundlegende Theorie Hayeks, so White, dass Konjunkturzyklen erstehen, weil die  Nachfrage für Investitionen steigt und gleichzeitig der Kreditmarkt politisch gesteuert mehr Mittel zur Verfügung stellt, um diese Nachfrage zu befriedigen, anstatt  den natürlichen  Anstieg der  Zinsen zuzulassen. Wenn diese Risikokredite  den Kapitalmarkt erreichen, werden  die Kreditkosten auf ein Niveau gebracht, das unhaltbar ist und so eine Welle von Insolvenzen verursacht.

Hayeks Lösung für dieses Problem ist einfach:  die Insolvenzen und Konkurse zuzulassen, um den Markt für neue Investitionen freizumachen, und schließlich eine Selbstregulierung der Zinssätze durch Angebot und Nachfrage zu akzeptieren. Dem Staat fällt lediglich die Aufgabe zuteil  die Geldmenge stabil zu halten, um massive Deflation in der Wirtschaft zu verhindern. Keynes hingegen vertrat die Ansicht, dass Konjunkturzyklen entstehen, wenn eine pessimistische Grundhaltung  die Wirtschaft trifft und Privatpersonen ihr Geld horten, statt es zu investieren oder zu konsumieren.

Keynes sieht die Lösung für das Dilemma in der Erhöhung der Staatsausgaben, um so die verminderte Aktivität von Privatpersonen auszugleichen. „Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Theorien liegt in der verschiedenen Auffassung der Konsum-Investition-Relation.“, sagt White. “ Keynes dachte, dass man die Wirtschaft durch die Erhöhung von beidem fördern könnte, während Hayek erkannte, dass die Erhöhung des Einen die Verringerung des Anderen bedingt: Wird Konsum gefördert, dann sinkt die Investitionsrate und umgekehrt. Hier gründen die Differenzen zwischen Hayek und Keynes. “

Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion über die Zukunft der Euro-Zone mit Dr. Lawrence White, Dr. Barbara Kolm, Prof. Erich W. Streissler  und Dr. Richard Zundritsch. Prof. Streissler vertrat die Ansicht, dass Griechenland bald die Euro-Zone auf eigenen Wunsch verlassen wird und sorgte dadurch für eine lebhafte Diskussion im Publikum. „Die Zukunft wird durch den Wettstreit von Ideen gewonnen, und Hayeks Ideen haben sich als die richtigen erwiesen“, sagte Kolm..

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Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.

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