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20.12.2021
In Memoriam: Linda Whetstone (1942-2021)

(Image: storiestrends.com)
Sehr betroffen geben wir Nachricht, dass Linda Whetstone am 15. Dezember verstarb. Linda war eine bemerkenswerte Frau, die es verstand, ein Thema auf den Punkt zu bringen. Und der Punkt war der unablässige Kampf für die individuelle Freiheit aller Menschen auf der ganzen Welt. Ihr Einsatz war stets hoch geschätzt und die Anerkennung fand Ausdruck in ihren Funktionen als Vorsitzende des Network for a Free Society, seit 2000 Vorsitzende des Vorstands der Free Social Networks, seit 2016 Vorsitzende des Vorstands des Atlas Networks in Washington, DC, und Mitglied des Vorstands des Institute of Economic Affairs in London, des Istanbul Network for Liberty und der British Dressage. 2020 wurde sie die Präsidentin der Mont Pèlerin Society, die sie erstmals im Alter von 17 Jahren in Oxford besuchte. Ihr Engagement in der British Dressage spricht für Lindas äußerst bodenständige Einstellung – als Landwirtin züchtete Linda auch Pferde und beriet Margaret Thatcher bei der Reform der Agrarpolitik.
Ihre berufliche und intellektuelle Abstammung lässt sich bis zu Friedrich von Hayek zurückverfolgen, der Lindas Vater, Sir Antony Fisher, riet, wenn er Veränderungen bewirken wolle, nicht in die Politik zu gehen. Politiker würden von der öffentlichen Meinung beeinflusst. Der Schlüssel läge also darin, die öffentliche Meinung durch Ideen zu beeinflussen. Die Politik würde folgen. Lindas Vater war weise genug, Hayeks Rat zu beherzigen, und gründete 1955 das Institute of Economic Affairs (IEA), von dem Milton Friedman sagte, gäbe es das IEA nicht, „ich bezweifle sehr, dass es eine Thatcher-Revolution gegeben hätte“.
Ihr eigener Einfluss auf die liberalen Denker unserer Zeit ist unbestreitbar. Noch größer war ihr unerschütterlicher Einsatz für die Förderung der Freiheit in den Teilen der Welt, die sie am meisten brauchen. Ihre CD Ideas for a Free Society verkaufte sich über 150.000 Mal in mehr als 60 verschiedenen Ländern. Sie brachte Studenten die wesentlichen Schriften zur Freiheit, zu denen sie sonst keinen Zugang gehabt hätten. Im letzten Jahrzehnt, als sich der Fokus westlicher Intellektueller zunehmend nach innen wandte und Populismus zunahm, richtete Linda ihren Blick auf jene Teile der Welt, die sich den Luxus nicht leisten konnten, an den Früchten der Freiheit zu zweifeln – insbesondere Afrika und den Nahen Osten. Im Jahr 2016 war sie Mitherausgeberin des Buches Islamic Foundations of a Free Society, welches ins Französische, Arabische, Dari, Indonesische, Farsi und in andere Sprachen übersetzt wurde. Linda wusste, dass die Sprache der Freiheit universell ist. Sie hat die Messlatte hochgelegt – ihr Werk inspiriert uns, ihr nachzueifern.
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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