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03.09.2014
Jobs mit Zukunft

Die Wirtschaftskrise hinterlässt tiefe Spuren: Pragmatische Überlegungen haben den Idealismus der Jugend zurückgedrängt. Ausbildung und Berufswahl hängen nun von der Jobperspektive ab. Zudem: Die technische Entwicklung wird zur Leitlinie wirtschaftlichen Handelns. Auch Unternehmer müssen umdenken.
von Raoul Sylvester Kirschbichler
Das Tempo der Geschichte hat sich beschleunigt und vieles hat sich dramatisch verändert. Jeder Einzelne von uns ist mobiler geworden, manche auch flexibler. Technisch aufgerüstet ziehen wir durch die verschiedenen Welten: Erlebtes wird festgehalten, geteilt und kommentiert, auch um diskutiert, dokumentiert und archiviert zu werden. Wir können darauf jederzeit wieder zurückgreifen, es also abrufen, uns darauf berufen, es bearbeiten, umwandeln, weiterleiten oder ausdrucken – es sofort wieder in die andere Welt transferieren. Das alles ist mittlerweile eintöniger Alltag, an den wir uns gewöhnt haben.
Die Zukunft ist bunter und vielschichtiger, weil sie verschiedene Welten gleichzeitig koordiniert: Die erweiterte Realität, „Augmented Reality“, lässt 3D, Internet und Videospiele mit der echten Welt verschmelzen. Wer in ein paar Jahren die Straße entlang geht, dem wird ein Miniaturcomputer montiert auf seinem Brillenrahmen, detaillierte Informationen über einzelne Person und jedes Gebäude liefern, an denen er vorbeikommt. Google Glass (präsentiert 2012) war der erste Schritt in diese neue IT-Richtung.
Die technische Entwicklung wirkt wie ein Richtungspfeiler, dem wir folgen müssen. Wer das nicht kann oder das nicht (mehr) möchte, der bleibt auf der Strecke, fällt zurück und wird überholt. Der ungebremste Fortschritt ist zur Leitlinie des wirtschaftlichen Handelns geworden. Die Hightech – Errungenschaften, die unser Leben dramatisch verändert haben, faszinieren uns genauso wie die Menschen, die dahinterstehen: von Steve Jobs bis zu Mark Zuckerberg, bis zu den Google-Grüdern Larry Page bis zu Sergey Brin.
Viele von uns möchten ihnen nacheifern. Auch, weil ihre Innovationen unermesslichen Reichtum mit sich brachten. Das war aber nur deshalb möglich, weil sie sich nicht den Regeln untergeordnet haben, die unsere Gesellschaften bis heute prägen: Hierarchiestrukturen, die wahre Talente eher verkümmern lassen, als ihnen den notwendigen Freiraum zu geben.
Viele Organisationen sind, vor allem in Krisenzeiten, darauf ausgerichtet, Kosten zu senken. Der Einzelne mitsamt seinen oftmals bahnbrechenden Ideen bleibt unbeachtet. Schließlich ist er nur pars pro toto, einer von vielen Mitarbeitern. Er wird sich erst richtig individuell entfalten können, sobald er sich von den Strukturen löst. Das betrifft alle, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, unter ihrem Wert bezahlt werden, deswegen auch nicht wirklich motiviert sind. Irgendwann bringen sie ihre Talente beispielsweise auf virtuellen Plattformen ein, gemeinsam mit ähnlichen Menschen aus anderen Ländern. So entstehen virtuelle Kollaborationsräume für Softwareanwendungen und Designs, aber auch für Dienstleistungen.
Das macht vielen etablierten Unternehmen mitsamt ihren verstaubten Managementstrukturen und ihren unflexiblen Arbeitszeitmodellen Konkurrenz und Angst. Sie sind die Ersten, die um ihre Eigentumsrechte fürchten. Genau genommen, weil sie nicht rechtzeitig umgedacht haben, weil sich das Management mitsamt seinem Führungsgremium der Unternehmensstruktur stärker verpflichtet fühlt, als dem kreativen Mitarbeiter und seinen Entfaltungsmöglichkeiten.
Andere Unternehmer versuchen, die neuen freien Produzenten und ihre Innovationen für sich zu nützen: Die großen Freidenker, die neuen Selbstständigen mitsamt ihrem Expertenteam entwickeln gemeinsam mit den Unternehmen die besprochene Innovation. Anerkennung, Wertschätzung und eine bessere Entlohnung sind angenehme Begleiterscheinungen, über die der ehemals unglückliche Mitarbeiter nun kein Wort mehr verlieren muss.
Die Unternehmen der Zukunft sind offen für neue Ideen und sehr flexibel strukturiert, weil das auch den Bedürfnissen der Beschäftigten eher entspricht. Ein Arbeitstag wird sich immer seltener in einem Gebäude abspielen, wo die Mitarbeiter in der Früh zusammenkommen und nach verrichteter Arbeit auch wieder nach Hause fahren. Das Management wird künftig eher bemüht sein, eine Umgebung und Arbeitsverhältnisse zu schaffen, die es jedem Einzelnen erlauben, nach seinen Bedürfnissen zu arbeiten.
Unternehmen werden viele Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Beschäftigungsverhältnissen haben: Neben festen und befristeten Mitarbeitern wird es sogenannte „feste freie“ Mitarbeiter und „freie freie“ Projektmitarbeiter geben, die bei Großunternehmen über die ganze Welt verstreut sind. ODesk beschäftigt beispielsweise 130 Menschen an seinem Firmensitz in Redwood City. Zusätzlich werden aber noch durchschnittlich 250 Mitarbeiter online gebucht.
„Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ (Henry Ford)
Think different
Die Ikonen des digitalen Zeitalters waren Querdenker und Ausnahmeerscheinungen, denen es gelungen war, sich rechtzeitig von den Regeln der Hierarchien zu lösen. Als sie sich auf eigene Beine stellten, standen ihr überdurchschnittliches Talent und das eigene Unternehmenskonzept immer in erfolgreicher Wechselwirkung. Gleichzeitig haben sie erkannt, dass Innovationen im Handumdrehen nicht immer eine neue Erfindung entstehen lassen müssen, sondern auch die Kombination aus bestehenden Möglichkeiten Milliardenumsätze garantieren kann: Steve Jobs hatte den MP3-Player nicht erfunden, sondern im iPod einen neuen Weg gefunden, diesen zu verwenden.
Talentierte Idealisten haben es leichter als vorsichtige Pragmatiker. Ob eine solche Behauptung auch eine tief greifende Wirtschaftskrise überdauert? Haben die Jugendlichen (in Südeuropa) nicht schon vor Jahren begonnen umzudenken, seitdem eine ganze arbeitswillige Generation jeden Job annehmen muss, den sie bekommen kann? Unabhängig von ihrer Ausbildung, unabhängig von ihren Talenten.
Und die Frage, ob diejenigen, die irgendwo untergekommen sind auch den notwendigen Freiraum haben, um ihre Talente entfalten zu können, klingt in Zeiten der Arbeitslosigkeit fast schon arrogant und abgehoben. Denn in Zeiten der Wirtschaftskrise versuchen die meisten Jugendlichen irgendeine Arbeit zu bekommen, die ein Einkommen garantiert. Die psychologischen Effekte der Finanz- und Schuldenkrise sind kaum in Zahlen zu messen. Aber der unerschütterbare Glaube an die eigene Idee, die sich nach unzähligen Rückschlägen irgendwann sicher durchsetzen wird, ist mit Sicherheit gewaltig ins Wanken geraten. Die Risikobereitschaft ist an einem Tiefpunkt angekommen, der Pragmatismus setzt zu einem neuen Höhenflug an; und sobald sich die Frage nach der Berufswahl stellt, werden die eigenen Interessen zurückgestellt. Das Talent wird nebensächlich, die Ausbildung orientiert sich an den Jobperspektiven. Ein Job soll größtmögliche Sicherheit mit sich bringen – eine Art Zukunftsversicherung oder Zukunftsgarantie darstellen.
„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ (Albert Einstein)
Grüne Job-Zukunft
Zukunftsforscher gehen heute schon davon aus, dass die Ökologie das wirtschaftliche Denken in Europa immer nachhaltiger beeinflussen wird. Das hängt auch mit der Entscheidung Deutschlands zusammen, aus der Kernenergie auszusteigen. Das hat vieles in Bewegung gebracht. Und zwar in ganz Europa, weil die deutsche Volkswirtschaft noch sehr lange das Zugpferd der europäischen Wirtschaft bleiben wird. Seitdem der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossene Sache ist, wird (nicht nur in Deutschland) verstärkt in erneuerbare Energie investiert. Das Umrüsten auf grüne Technologie wird bis zu Jahr 2020 voraussichtlich eine Million zusätzliche Arbeitsplätze vor allem in Mitteleuropa entstehen lassen. Angela Merkel und ihre Rückschlüsse aus der Tragödie rund um Fukushima haben dem ökologischen Denken zum endgültigen wirtschaftspolitischen Durchbruch verholfen.
Neben den ökonomischen Bilanzen werden in den Aufsichtsräten immer öfter ökologische Aspekte diskutiert. Dabei geht es nicht nur um ein grünes Image durch Corporate Social Responsibility (CSR), sondern um nachhaltiges Wirtschaften, das Geld spart, beispielsweise durch eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Seitdem das ökologische Bewusstsein endgültig bis in die Chefetagen vorgedrungen ist, eröffnen sich Umweltforschern und Energieexperten neue berufliche Perspektiven. Gefragt sind natürlich auch Architekten und Landschaftsplaner, Geologen und Geografiker. Viele Energiedienstleister und Energieberatungen suchen schon heute gut ausgebildete Mitarbeiter. Auch im Bereich E-Mobilität, in der Entwicklung intelligenter Daten- und Energienetze.
Sie alle sollen mithelfen die Unternehmensphilosophie der Konzerne auf ökologische Beine zu stellen. Unzählige Jobs werden sich künftig um erneuerbare Energiequellen (Wind und Wasser, Sonne und Gezeiten) drehen. Die ökologische Kehrtwende könnte den Beruf eines „Traceability Manager“ hervorbringen, der die globale Energieversorgung beobachtet, die schädlichsten Stoffe analysiert und nach Alternativen sucht.
Wer pragmatisch denkt und seine Ausbildung danach ausrichten kann, der spezialisiert sich auf Energiemanagement oder Umweltinformatik, der wird Chemiker, Physiker oder Gentechniker. In einem Artikel in der Tageszeitung The Telegraph wird den Bauern eine neue und ertragreichere Zukunft vorhergesagt: Weil es immer weniger Rohstoffe geben wird, muss wieder vermehrt angebaut werden. In erster Linie genetisch verändertes Saatgut, das vertikal wachsen und somit etagenweise angebaut werden kann.
Bereits in zehn Jahren werden die meisten Serviceleistungen digitalisiert und fossiler Brennstoff langsam durch alternative Energiequellen ersetzt sein. In den meisten Büros wird es kaum noch Papier geben. Schon heute investieren Unternehmen Millionenbeträge in neue Vertriebs- und Verkaufswege, in Kundendialog und Bezahlmodelle. Sogar Dienstleistungen für Mobilität wie selbstfahrende Autos sind ein großes Thema geworden.
„Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen.“ (Albert Einstein)
Autonome Fabriken
Bis heute werden Fabriken immer noch zentral gesteuert. Künftig könnten aber Maschinen und Werkstücke selbst die Produktion organisieren. Schließlich verschmelzen Informationstechnik, Telekommunikation und Fertigungsindustrie langsam aber sicher miteinander, unterschiedliche Maschinen werden immer öfter über das Internet miteinander kommunizieren. Die Zukunft der Industrie geht Hand in Hand mit der Zukunft neuer Produktionstechniken. Dabei wird die Produktion selbstständig von Maschinen und Computern organisiert bzw. gesteuert – die Fabriken werden schrittweise autonomer.
Mit der Autonomie wächst der Kommunikationsbedarf zwischen Tausenden Produkten und Hunderten Robotern, die aufeinander abgestimmt werden müssen: Die Autotür teilt mit, dass sie rot lackiert werden muss, was zur Folge hat, dass ein Roboter für die nächsten Minuten nicht zur Verfügung steht und das auch kommuniziert. Gleichzeitig muss der alte Motor der Bohrmaschine erneuert werden – auch diese Schwachstelle soll rechtzeitig mitgeteilt werden, ehe der Produktionsprozess darunter leidet. Parallel dazu werden die Ladezustände der Akkus, verschiedene Temperaturen in der Fabrikshalle und der Energieverbrauch regelmäßig gemessen; nicht nur damit der Mensch, falls wirklich noch notwendig, rechtzeitig eingreifen kann, sondern auch um die Maschinen und Roboter verbessern und weiterentwickeln zu können. Wo Produktionsvorgänge gut vernetzt sind, dort stapeln sich die Daten, die effizient ausgewertet werden müssen. Von Computern, die dementsprechend programmiert sind. Wer in 10 Jahren noch immer nicht programmieren kann, wird in der Hightech – Welt keinen Arbeitsplatz mehr finden.
„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.‘‘ (John F. Kennedy)
Das Ende der Massenfertigung
Auf der Webseite der meisten Autohersteller können sich Kunden ihr Traumauto selbst virtuell konfigurieren. Kunden wird es schon sehr bald möglich sein, Konstruktion und/oder das Design des jeweiligen Produktes mitzuentscheiden. Einige Hersteller denken bereits darüber nach, Kundenwünsche in Form von Konstruktionszeichnungen digital entgegenzunehmen. Wer schon heute Einfluss auf die automatisierte Produktion haben möchte, der muss noch als echter Großkunde auftreten, also sehr große Bestellungen in Auftrag geben. Allen anderen bleibt bis zum heutigen Tag nur das Produkt von der Stange. Allerdings: Der Müslifanatiker, der alle Fertigmischungen bereits durchgekostet hat und nun seine eigene Müslikreation verkosten möchte, geht heute schon auf www.mymuesli.de: Hier kann sich jeder sein Müsli individuell zusammenmischen und zuschicken lassen.
Endet hier das Diktat der Massenfertigung? Werden Produzenten die individuellen Wünsche eines jedes einzelnen Kunden berücksichtigt können bzw. berücksichtigen müssen, wenn sie erfolgreich sein möchten?
Wer im Eisgeschäft künftig seine eigene Eiskomposition verspeisen möchte, der wird einen Eissalon aufsuchen, der bereits in die neue kostspielige Produktionstechnik investiert hat. Hier wird das individuelle Eisrezept per Funk vom Computer auf briefmarkengroße, rote Chips übertragen. Die bestellte Eis-Eigenkreation wird dann in drei Arbeitsschritten hergestellt: Verschiedene Eissorten in Kugelform werden mit einer Soße übergossen und anschließend noch mit Zutaten dekoriert bzw. versüßt.
Der hohe technologische Aufwand rentiert sich aber nur dann, wenn in den großen Eisdielen Hunderte Eisbecher gleichzeitig bestellt werden, die aus unzähligen verschiedenen Komponenten bestehen. In diesem Fall verhindert die Technik heilloses Chaos und garantiert eine reibungslose Eis-Produktion. Für jeden einzelnen Arbeitsvorgang liegt ein Tablet-PC bereit, um die Funkchips auszulesen und nachzuschauen, welche Zutat in einen bestimmten Becher gehört und, um das individuelle Eisrezept auch zu protokollieren. Die gesamte Entstehungsgeschichte kann der Kunde in Echtzeit online über sein Handy mitverfolgen.
„Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.“ (Konrad Zuse*, deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer).
Industrie 4.0
Die drei industriellen Revolutionen haben die Entstehungsgeschichte von Waren maßgeblich beeinflusst und verändert: Zunächst war es die Erfindung der Dampfmaschine, die die Umstellung von Handarbeit auf maschinelle Produktion zur Folge hatte. Die Fließbandproduktion war dann die Basis für die Massenherstellung: Der Ford Runabout T wurden so, vor genau hundert Jahren, für die breite Masse erschwinglich. Der Preis fiel von rund 850 US-Dollar auf lediglich 370 US-Dollar. Das Modell T von Ford war bis 1972 das meistverkaufte Automobil der Welt, dann übernahm der VW-Käfer die Vorherrschaft am Autoabsatzmarkt. Die dritte einschneidende Veränderung war die Automatisierung der Fabriken, also der Einzug der Roboter und Computer in die Produktionshalle.
Die bevorstehende 4. industrielle Revolution wird stilgerecht nur als „Industrie 4.0“ bezeichnet. Sie wird als die Rückkehr zum Unikat in die Geschichte eingehen und individuelle industriegefertigte Produkte hervorbringen. Die billige Massenware wird vom erschwinglichen Einzelstück, das in autonomen Fabriken hergestellt wird, abgelöst. Dabei lebt die Erinnerung an die Manufakturen des vorindustriellen Zeitalters: Unter neuen technologischen Voraussetzungen kehrt die Industrie zu ihrem Ursprung zurück. Wer seine Produktionsstätten schnell und effizient mit der neuen Logistik aufrüstet, hat die Tür in ein neues Produktionszeitalter aufgestoßen.
Vorausgesetzt er findet genug Spezialisten, die Informationstechnik und die klassische Maschinenbaukunst gleichermaßen perfekt beherrschen. Die Ausbildung von Facharbeitern, Technikern und Akademikern wird sich schon bald den Anforderungen von „Industrie 4.0“ anpassen müssen. Das verlangt die vierte industrielle Revolution, die die individuellen Kundenwünsche erfüllen möchte. Generell gilt: Technisch versierte Mathematiker mit ausgezeichneten IT-Kenntnissen haben die besten Jobperspektiven.
Doch vergessen wir an dieser Stelle nicht, dass Innovation ein sozialer Prozess ist, hinter dem viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Spezialisierungen stehen, nicht nur überdurchschnittlich begabte Genies. Der Erfolg eines Produktes wird auch vom Ingenieur und Produktionsarbeiter, vom Marketing-Experten und all seinen Konsumenten bestimmt. Sie alle müssen gut ausgebildet sein, möchten sie sich dieser Herausforderung stellen.
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*Konrad Zuse (1910-1995): Im Jahre 1941 baute Zuse den ersten funktionstüchtigen vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren, in binärer Gleitkommarechnung arbeitenden Rechner und somit den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.
Generell gilt: Technisch versierte Mathematiker mit profunden IT-Kenntnissen haben gute Jobaussichten. Gute Bildung stützt sich aber nicht ausschließlich auf Faktenwissen, sondern auf Problemlösungskompetenz, auch deshalb, weil die Wirtschaft einem stetigen Wandel unterliegt. Kompetenzen und Erfahrungen, die über die Studienschwerpunkte hinausgehen, sind gefragt.
So banal und bekannt es auch klingen mag, eine gute Ausbildung bleibt die beste Zukunftsversicherung. Deshalb müssen unsere Ausbildungssysteme regelmäßig hinterfragt werden. Österreichs endlose ideologische Grabenkämpfe um das richtige Schulkonzept sind wenig zielführend. Die langwierige Debatte wird bereits vom Zeitgeist überholt: In zehn Jahren werden kaum noch Schüler (in Echtzeit) in den Klassenzimmern sitzen. Ob sie dann wirklich Schularbeitshefte abgeben, ist ebenfalls fraglich.
Heute schon zu erkennen, aus welchem Trend eine nachhaltige Entwicklung entsteht, ist Goldes wert. Vor allem für künftige Unternehmer. Wer Weitblick besitzt, kann aber nur kurzfristig dem Konkurrenzdruck entfliehen. Denn jede erfolgreiche Innovation wird im Handumdrehen kopiert, weiterentwickelt oder kostengünstiger produziert. Mit der Konkurrenz wachsen der Erfolgsdruck und somit auch die Qualität der künftigen Innovationen.
’Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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