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21.01.2021
Kinder leiden nicht unter COVID-19 … aber unter Lockdowns

Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Monaten dominiert. Radikale Wege wurden von der Politik in Form von Lockdowns eingeschlagen, um die Pandemie einzudämmen. Doch sollten wir erkennen, dass auch wenn das Coronavirus eine Herausforderung für uns darstellen mag, man immer einen ganzheitlichen Blick auf das Weltgeschehen bewahren muss. So wie es in dieser Krise epidemiologische Faktoren gibt, die zu beachten sind, so gibt es auch wirtschaftliche, soziale, kulturelle, politische und andere gesundheitlichen Faktoren. Gerade auf diese anderen Faktoren, die so oft in der panischen Berichterstattung, in dem ständigen, manischen Verfolgen der aktuellen Infektionszahlen, vergessen werden, wollen wir in den kommenden Wochen in unserer Serie „Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns“ einen Blick werfen.
Wenn es um die gesundheitsbezogenen Probleme mit COVID-19 geht, richtet sich der Fokus meist auf die direkten Folgen der Pandemie – wie viele positiv getestet wurden und wie viele starben. Oftmals werden die negativen indirekten Auswirkungen der Pandemie und der Lockdowns vergessen. Dies ist besonders der Fall, wenn es um Fragen der psychischen Gesundheit geht. Es ist auch deshalb besorgniserregend, weil es eine der am meist gefährdeten Gruppen der Gesellschaft betrifft: Kinder. Durch die Schließung von Schulen und Freizeitzentren sind Kinder den lähmenden Auswirkungen auf ihre schulischen, psychologischen und entwicklungsbezogenen Leistungen ausgesetzt, da sie Einsamkeit, Angst und Unsicherheit erleben. Es gibt nur wenig, was Eltern und das System als Ganzes in einer Situation tun können, die jeden Aspekt des Lebens belastet.
Wie das amerikanische Center for Disease Control im November berichtete, stiegen die psychisch bedingten Besuche von Kindern in den Notaufnahmen in den USA um ca. 24 % bzw. 31 % für Kinder im Alter von 5 bis 11 bzw. 12 bis 17 Jahren, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Wohlgemerkt, dies sind die Zahlen eines entwickelten Industrielandes. Selbst bei einer gut ausgebildeten Bevölkerung ist dies kein Problem, das leicht zu lösen ist. Wir können uns nur die schwerwiegenden Folgen für Kinder aus den weniger entwickelten Teilen der Welt vorstellen, denen ein gut ausgebautes Bildungssystem fehlt.
Weitere Einträge in der Kosten der Coronavirus-Lockdowns-Serie:
- Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns: Einführungsartikel von Kai Weiß
- Das Ende des Mittelstandes?: 55% der europäischen Klein- und Mittelunternehmen fürchten den Bankrott bis September 2021 (McKinsley)
- Die kommende Hungerpandemie: 135 Millionen mehr Menschen stehen vor dem Hungertod (UN-Welternährungsprogramm)
- Die Wirtschaft bricht zusammen, die Zahl der Todesfälle steigt: 500.000 zusätzliche HIV Todesfälle, 385.000 zusätzliche Malaria Todesfälle, 1.400.000 zusätzliche Tuberkulose Todesfälle
- Kinder leiden nicht durch COvid-19… sondern durch Lockdowns: Anstieg der psychisch bedingten Besuche von Kindern in Notaufnahmen in den USA zwischen April und Oktober 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 (CDC)
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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