Wichtige Persönlichkeiten der österreichischen Schule
Friedrich August von Hayek

Friedrich August von Hayek ist aller Wahrscheinlichkeit nach der prominenteste Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, was sich zumindest teilweise dadurch erklären lässt, dass er 1974 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Dieser Preis wurde ihm für sein Frühwerk „Preise und Produktion“ verliehen, in dem er die schädlichen Einflüsse der staatlichen Geldpolitik auf die stabile Entwicklung einer Volkswirtschaft nachwies.
Große Aufmerksamkeit erlangte er jedoch mit seinem 1944 erschienenen Klassiker „The Road to Serfdom“ (Der Weg zur Knechtschaft), in dem er die Tendenz der staatlichen Planung untersuchte, sich selbst zu verstärken und interventionistische Volkswirtschaften langsam aber sicher in totalitäre und diktatorische Systeme zu verwandeln. Das Buch hielt sich monatelang auf den Bestsellerlisten und ist zu Recht auch heute noch ein viel gelesener Klassiker, der nach der Weltfinanzkrise noch einmal einen deutlichen Verkaufsanstieg erlebte.
In späteren Werken wandte sich Hayek verstärkt der politischen Philosophie zu. In „The Constitution of Liberty“ (Die Verfassung der Freiheit) zeigte er akribisch auf, wie ein Nationalstaat auf der Grundlage der individuellen Freiheit funktionieren sollte, wobei dem Staat eine begrenzte Rolle zukommt. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass eine starke und dauerhafte Verfassung den potenziellen Handlungsspielraum des Staates auf dauerhafte und vorhersehbare Weise begrenzt. In „Law, Legislation and Liberty“ (Recht, Gesetz und Freiheit) entwickelt Hayek eine Theorie der kulturellen Evolution und zeigt, wie bestimmte Elemente der biologischen Evolution unser Verhalten in wirtschaftlichen Zusammenhängen auch heute noch beeinflussen. In diesem Sinne ist er ein bemerkenswerter Vordenker auf dem Gebiet der Evolutionsökonomie. Hayeks Einfluss erstreckt sich über die ganze Welt: Nach seinem Studium und seiner Arbeit in Wien lehrte er in London, Chicago, Freiburg und Salzburg. Darüber hinaus gründete er 1947 die renommierte Mont Pèlerin Society, die bis heute eine der wichtigsten Organisationen für die Verbreitung liberaler Ideen ist.