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27.01.2021
Rekord-Haushaltsdefizit in den USA

Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Monaten dominiert. Radikale Wege wurden von der Politik in Form von Lockdowns eingeschlagen, um die Pandemie einzudämmen. Doch sollten wir erkennen, dass auch wenn das Coronavirus eine Herausforderung für uns darstellen mag, man immer einen ganzheitlichen Blick auf das Weltgeschehen bewahren muss. So wie es in dieser Krise epidemiologische Faktoren gibt, die zu beachten sind, so gibt es auch wirtschaftliche, soziale, kulturelle, politische und andere gesundheitlichen Faktoren. Gerade auf diese anderen Faktoren, die so oft in der panischen Berichterstattung, in dem ständigen, manischen Verfolgen der aktuellen Infektionszahlen, vergessen werden, wollen wir in den kommenden Wochen in unserer Serie „Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns“ einen Blick werfen.
Die Fiskalpolitik ist neben der Geldpolitik eines der beiden wichtigsten Instrumente zur Beeinflussung der wirtschaftlichen Aktivität. Der typische fiskalpolitische Ansatz im Krisenfall ist eine Erhöhung der Staatsausgaben. Da es wahrscheinlich ist, dass die Staatseinnahmen während einer Krise aufgrund größerer wirtschaftlicher Inaktivität sinken, trocknen die Staatskassen aus. Dies wiederum veranlasst die Regierungen, das Ventil für die Defizitausgaben zu öffnen. Der Ansatz, den die Regierungen auf der ganzen Welt als Reaktion auf die Corona-Krise gewählt haben, ist nicht anders.
In den USA meldete das Finanzministerium ein Haushaltsdefizit von 3,1 Billionen Dollar für 2020. Dies ist eine Rekordzahl. In den ersten sechs Monaten des Fiskaljahres (Oktober bis März) lag das Defizit „nur“ 8% über dem des Vorjahres. Erst in der zweiten Hälfte (April bis September) schoss das Defizit in die Höhe, und zwar um das Achtfache im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019. Das Defizit war so groß, dass es 15,2 % des BIP betrug, fast doppelt so hoch wie die Defizite im Verhältnis zum BIP, die während der Großen Rezession erreicht wurden, und das größte der Nachkriegsgeschichte. Wer all dieses Geld jemals zurückzahlen soll, ist noch nicht geklärt.
Weitere Einträge in der Kosten der Coronavirus-Lockdowns-Serie:
- Die Kosten der Coronavirus-Lockdowns: Einführungsartikel von Kai Weiß
- Das Ende des Mittelstandes?: 55% der europäischen Klein- und Mittelunternehmen fürchten den Bankrott bis September 2021 (McKinsley)
- Die kommende Hungerpandemie: 135 Millionen mehr Menschen stehen vor dem Hungertod (UN-Welternährungsprogramm)
- Die Wirtschaft bricht zusammen, die Zahl der Todesfälle steigt: 500.000 zusätzliche HIV Todesfälle, 385.000 zusätzliche Malaria Todesfälle, 1.400.000 zusätzliche Tuberkulose Todesfälle
- Kinder leiden nicht durch COvid-19… sondern durch Lockdowns: Anstieg der psychisch bedingten Besuche von Kindern in Notaufnahmen in den USA zwischen April und Oktober 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 (CDC)
- Rekord-Haushaltsdefizit in den U.S.A.: Die US-Regierung hat im Jahr 2020 3,1 Billionen Dollar mehr ausgegeben als eingenommen. Wer all dieses Geld jemals zurückzahlen soll, ist noch nicht geklärt. (U.S. Department of the Treasury)
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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