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22.11.2019
Bericht: Die Moral des Unternehmers von Yaron Brook
Yaron Brook ist ein gefragter Redner weltweit. Von 2000 bis 2017 der Direktor des US-amerikanischen Ayn Rand Institutes und weiterhin der Vorsitzende des Vorstands der selbigen Organisation, fokussiert er sich in seinen Reden auf Ayn Rands Ideen, den Objektivismus, Kapitalismus und politische sowie wirtschaftliche Freiheiten.
Am Donnerstag, 22. November, war Brook im Hayek-Saal für einen Vortrag zur Morality of Entrepreneurship – der Unternehmermoral – zu Gast. Unternehmer haben laut Brook seit Jahrhunderten neue Produkte, Dienstleistungen und Innovationen im Allgemeinen hervorgebracht, die unserer aller Leben tagtäglich bereichern. Wieso also, fragt er, haben eben jene Unternehmer einen so schlechten Ruf in unserer Gesellschaft? Wieso muss man sich schämen, nur weil man durch harte Arbeit, durch hohe Risiken, an Reichtum gelangt ist? Was ist falsch daran, Millionär zu sein? Tatsächlich haben Millionen von Menschen von der Leistung und den Risiken profitiert, die Unternehmergiganten wie John D. Rockefeller oder Bill Gates eingegangen sind.
Natürlich spielte für eben jene Unternehmer auch das Eigeninteresse, gar Egoismus, eine Rolle. Sie gründeten Unternehmen, arbeiteten von früh bis spät, um davon selbst zu profitieren. Doch was ist grundsätzlich daran falsch? Brook argumentiert, dass wir alle in unserem Leben Eigeninteressen nachgehen, da wir wollen, dass es uns gut geht. Warum sollten Millionäre eine Ausnahme bilden? Warum sollten sie sich schämen müssen, ebenfalls auf ihre eigenen Interessen geachtet zu haben und dabei erfolgreich gewesen zu sein?
Sie sollten sich nicht schämen, meint Brook. Stattdessen sollten wir als Gesellschaft diejenigen deutlich positiver ansehen, die uns neue Technologien anbieten. Wir alle haben von iPhones, Macbooks, Windows-PCs und so weiter profitiert. Statt Bill Gates und Steve Jobs für diese Verbesserungen unserer materiellen Welt zu bestrafen oder zu verurteilen, sollten wir sie feiern.
Brook hinterfragt die als moralisch hochwertig anerkannte Opferbereitschaft, insbesondere in Form von der Forderung von Opfern durch eine zweite Partei zu Gunsten einer dritten Partei. Unsere Kultur verleite uns dazu, allzu schnell Urteile über jene zu fällen, die wohlhabender als der Durchschnitt sind. Unterbewusst verbinden wir Wohlstand mit negativen Assoziationen, wie Ausbeutung, Betrug und Unrecht. Der Reflex ist schlüssig: überdurchschnittlicher Wohlstand ist verdächtig und muss eingeschränkt werden.
Es ist genau das, worauf Brooks Denken hinausläuft: Wir widmen Statuen und Feste an große Politiker, Denker, Heilige. Doch eben das sollten wir auch für Unternehmer tun. Denn es sind sie, die den Grundstein florierender Wirtschaften und Gesellschaften legen.
Das Video vom Vortrag finden Sie auf Youtube.
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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