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Vortrag von DI Klaus Albrecht: „Risiko und Richtlinien – Another Road to Serfdom“

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Im Zuge des Vortrages “Risiko und Richtlinien – Another Road […]

Im Zuge des Vortrages “Risiko und Richtlinien – Another Road to Serfdom” am 10.02.2016 ging DI Klaus Albrecht auf die Frage ein, wie die Kategorie des Risikos häufig dafür verwendet wird, um politische Programme durchzusetzen die mit der eigentlichen Problematik eigentlich wenig zu tun haben.
Herr Albrecht gab eingangs einen Überblick darüber, wie verschiedene Wissenschaftsdisziplinen den Begriff des Risikos unterschiedlich definieren und behandeln. So verwenden beispielsweise die Ökonomie, die Soziologie oder andere Sozialwissenschaften Definitionen des Risikobegriffs, die weit über die bloße Beschäftigung mit Eintrittswahrscheinlichkeiten – wie in der Mathematik üblich – hinaus gehen. Die Vorteile dieser Ausweitung besteht natürlich in einem besseren Verständnis der zu Grunde liegenden Probleme, der Nachteil ist eine potentielle politische Instrumentalisierung von Wissenschaft, die Gesellschaften langfristig ihrer politischen Freiheit berauben kann.

So kann man moderne Untergangsprophezeiungen schon bis in das Jahr 1972 rückerfolgen, als Dennis Meadows und Jørgen Randers für den Club of Rome den zum „Klassiker“ gewordenen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlichten, welcher enorme öffentliche Beunruhigung zur Folge hatte, dessen Vorhersagen sich aber sämtlich als falsch erwiesen. In diese „mentale Aufbereitung von Furcht“ mischten sich in den 1980er-Jahren erste ernste Gedanken zur Treibhaus-Problematik (William Nordhaus) und Faktor-4 Theorien (Weizsäcker) in den 1990er-Jahren. Die intellektuelle Beschäftigung mit diesen Inhalten ging stetes einher mit politischer Agitation: die Gründung von Greenpeace 1970, falsche Prognosen über das Waldsterben in den 1980er-Jahren, das Montreal- und Kyotoprotokoll in den 80er- und 90er-Jahren sowie die kürzlich begonnene deutsche „Energiewende“ sind alle Ausdruck dieser beunruhigenden Entwicklung.

Nach dieser Darstellung ging DI Friedrich weiter darauf ein, wie Sorge um die Umwelt Eingang in nationale Regulierungen findet. Ob Höchstgeschwindkeitsgrenzen von 130km/h auf österreichischen Autobahnen (eingeführt auf Grund der Ölkrise der 1970er-Jahre), die bevorzugte Besteuerung von Diesel (obwohl dieser keineswegs umweltfreundlicher ist als reguläres Benzin) oder diverse EU-Richtlinien für Staubsauger, Toaster oder Glühlampen – die Idee dahinter ist immer die Gleiche: Vor dem Deckmantel dubioser und nur halbwissenschaftlicher ermittelter Zusammenhänge werden Gesetzte verabschiedet, welche hauptsächlich dazu dienen, gewisse Partikularinteressen zu bedienen. Für den einzelnen Bürger sind diese Regulierungen natürlich oft nur sehr schwer nachvollziehbar und in den seltensten Fällen erfüllen sie die Zwecke, für welche sie ursprünglich eingerichtet wurden.

Aus diesem Grund ist es für Herrn Albrecht auch geboten, neumoderne Bewegungen wie die „ökosoziale Marktwirtschaft“ mit Skepsis zu betrachten. Viel zu oft bleibe es hierbei allein bei bloßen Beteuerungen, etwas für das Klima zu tun oder für die Umwelt gut zu sein, wirkliche Lösungen stünden dann aber selten dahinter.

Der Vortrag machte dem Publikum klar, wie weltfremd und besorgniserregend der politische Umgang mit dem Thema „Risiko“ wirklich ist. Ohne in Frage stellen zu wollen, dass es natürlich Bereiche gibt, in denen Vorsicht und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung in Ernstfällen sehr wohl angebracht sind, wäre in vielen Fällen dennoch ein wenig Mäßigung in Bezug auf die potentiellen negativen Auswirkungen und vor allem auf den politischen Umgang mit diesen Risiken zu üben.

In der an den Vortrag anschließenden Diskussion wurden noch Fragen wie die Existenz von natürlichen Monopolen und ihre Auswirkungen auf Umweltgesetzgebung, eine möglicherweise natürliche Existenz zur Überregulierung in demokratischen Staaten sowie auch tagespolitisch aktuelle Themen wie die drohende Einschränkung von Bargeldzahlungen besprochen.

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Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.

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