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10.02.2016
Zu Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkung berät Sie HQ-Trust.

Autor
Martin Friedrich, stellvertretender Chief Investment Officer bei HQ-Trust gab Ende Jänner im Rahmen eines Vortrags im Friedrich A. v. Hayek Institut eine Analyse des Kapitalmarkts. DI Friedrich gewährte den Teilnehmern auch Einblick in die Bewertungsmethoden seines Unternehmens und erläuterte, auf welchen Berechnungen die überdurchschnittlich verlässlichen Prognosen von HQ-Trust beruhen.
Da sind die peniblen Vergleiche, die für jede Anlageklasse in drei Dimensionen durchgeführt werden, die genaue Beobachtung der Entwicklung von Schulden (privater wie staatlicher), der Zinspolitik und des Wirtschaftswachstums. Potentiale werden stets unter Berücksichtigung des Schiller-KGV prognostiziert. Mit all diesen Kennzahlen können erfahrene Berater und Fondsmanager gut prognostizierbare Ergebnisse erzielen
Individuelle Nebenwirkung und persönliche Schlussfolgerungen:
Als Nebenwirkung der Ausführungen Friedrichs konnten wieder Zusammenhänge in der Griechenland-Krise mit den Problemen vieler europäischer Bankinstitute in der Folge erkannt werden. Staatsanleihen gelten im Finanzmarkt als sichere Papiere. Schließlich hat ein souveräner Staat jederzeit die Möglichkeit zu refinanzieren, den Zinssatz zu beeinflussen und im schlimmsten Fall durch quantitative easing – also durch Gelddrucken – die Schuldenlast in Zaum zu halten. Schwierig wird es, wenn das Wirtschaftswachstum unter das Zinsniveau sinkt und der souveräne Staat – weil Teil einer Währungsunion – nicht reagieren kann.
Beispiele früherer Krisen – wie die Immobilienkrise in den USA – zeigten, dass durch Niedrigzinspolitik und qe eine bedrohliche Situation entschärft werden konnte. Diese Politik hat aber dramatische Folgen für die Gläubiger und eine fatale Signalwirkung Richtung Schuldnerstaat und birgt das Risiko einer galoppierenden Inflation.
War also die Entscheidung der EZB im Frühjahr 2015 den Leitzinssatz zu korrigieren richtig? Als Folge aus den vorangegangenen falschen Entscheidungen – Beitritt Griechenlands zur Währungsunion – und der Tatsache, dass die Bewertung von Staatsanleihen innerhalb der Union nicht korrigiert wurde, ist man versucht zuzustimmen.
Aus Sicht der Österreichischen Schule dennoch nein. Mit den europäischen Hilfszahlungen wurde Griechenland nicht stabilisiert, sondern der Schuldenstand dramatisch erhöht. Die Zinssenkung kam für Griechenland wohl zu spät, erschwert aber dem „gesunden“ Rest Europas das Wirtschaftsleben.
Zinssenkung und QE wären eine Lösung gewesen, wenn Griechenland über eine unabhängige Notenbank verfügte und Geldpolitik unabhängig von der Europäischen Union betreiben hätte können. Wenn der politische Wille ist, Griechenland in der Union zu halten, dann wäre der Staatsbankrott und der damit verbundene Verlust der Gläubiger die ehrliche Lösung.
Die Meinungen, die hier auf hayek-institut.at veröffentlicht wurden, entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Hayek Instituts.
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